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signe Jacques Millet - Kalkstein
Der künstlerische Prozeß:
eine intime Angelegenheit !

Oft wird mir diese Frage gestellt:
Haben Sie einen klaren Vorsatz, wenn Sie etwas zu verwirklichen anfangen, also ist die  Idee schon da bevor Sie ins schaffen einsteigen ?
Meine Antwort ist nein. Manchmal habe ich wohl ein Thema, einen Leitgedanke, aber ich arbeite planunglos, denn ich lasse mir jede Freiheit, damit meine Kreativität sich entfalten kann.


Ich ziehe  die abenteuerliche Begegnung  mit dem Stein oder dem Holz vor. Die intuitiven Vorgehensweise und Sich- Annähern ermöglichen mir im Jetzt zu « lauschen » und zwar mit all meinen Sinnen.


Ich liebe es, mit dem Stoff, dem Material, in jedem Augenblick mich  bewußt zu bewegen. Es ist ja wie in einem Miteinanderspielen oder -tanzen: mal ist der Künstler der führt, mal ist es  die Form , die sich selbst offfenbart und lenkt.


Es verlangt vom schaffenden Künstler in jedem Augenblick Bescheidenheit, ja  Demut und ein feines Auf-sich-selbst-  sowie- aufs -Material -achten ! Dadurch entwickelt der Künstler eine große Sensibilität und eine entsprechende technische Beherrschung seiner Werkzeuge.


Bildhauerei ist eine gegenständliche und authentische Kunst, da sie nicht vergänglich, vorübergehend ist. Sie ist eine Schöpfung der Nähe, voller Leben und Sinn im Raum.


Die Freude, die während des Schaffensprozeßes gewirkt hat, findet man im Kunstobjekt wieder. Sie wird unserem Blick geschenckt.


Je nachdem Raum in welchem eine Plastik angeschaut wird, ist das Erleben des Betrachters einzigartig.


Diese Begegenung mit dem Kunstwerk ist  eine herausfordernde: sie verlangt von uns eine willentliche Wahrnehmungstat !